Erst kürzlich wurden die Corona-Regeln in vielen Bundesländern angepasst. Vielerorts ist es wieder einfacher möglich, Museen zu besuchen und an Veranstaltungen teilzunehmen. Zeit also, den nächsten Museumsbesuch zu planen. Wir haben die wichtigsten Ausstellungseröffnungen im März für Sie zusammengefasst.
Renoir. Rococo Revival. Der Impressionismus und die französische Kunst des 18. Jahrhunderts
Frankfurt am Main, Städel-Museum, 2. März bis 19. Juni 2022
Pierre-Auguste Renoir (1841-1919) ist einer der herausragenden Maler des französischen Impressionismus. Die Kunst des Rokoko galt nach der Französischen Revolution zunächst als frivol und unmoralisch, aber erlebte zu Lebzeiten Renoirs eine fulminante Wiederbelebung. In einer groß angelegten Sonderausstellung stellt das Städel erstmals die Gemälde Renoirs den Werken des Rokoko gegenüber und zeigt dabei erstaunliche Überschneidungen.
Yoko Ono: this room moves at the same speed as the clouds
Zürich, Kunsthaus, 4. März bis 29. Mai 2022
Yoko Ono hat sich seit Beginn ihrer Karriere mit wichtigen gesellschaftspolitischen Themen auseinandergesetzt, die auch heute noch von grosser Relevanz sind. Gezeigt wird eine Auswahl von rund 60 zentralen Werken aus allen Schaffensperioden, mit einem Schwerpunkt auf dem Frühwerk, darunter Skulpturen, Arbeiten auf Papier, Installationen, Performances, Film und Musik.
Macht! Licht!
Wolfsburg, Kunstmuseum, 12. März bis 10. Juli 2022
Vermutlich seit Thomas Alva Edison galt künstliches Licht als Symbol modernen Lebens. Auch wenn ein Zivilisation ohne künstliches Licht heute nicht mehr denkbar ist, wird es trotz unbestreitbarer Vorteile auch mit Lichtverschmutzung und Energieverschwendung in Verbindung gebracht. Das Ausstellung zeigt künstlerische Positionen, die sich bewusst auf politische, ökologische oder soziale Aussagen konzentrieren und den Einsatz von Licht kritisch kommentieren.
Ai Weiwei. In Search of Humanity
Wien, Albertina Modern, 16. März bis 26. Juni 2022
Ai Weiwei gehört zu bedeutendsten Künstlern unserer Zeit. Der gebürtige Chinese ist ein unermüdlicher Aktivist und Kritiker autoritärer Systeme. Die Albertina Modern widmet ihm nun seine bislang umfangreichste Ausstellung. „In Search of Humanity“ befasst sich eingehend mit dem Aspekt der Menschlichkeit und der künstlerischen Stellungnahme in Ai Weiweis Schaffen.
Female View. Modefotografinnen von der Moderne bis zum Digitalen Zeitalter
Lübeck, Kunsthalle St. Annen, 20. März bis 3. Juli 2022
Eine Vielzahl von Ausstellungen zur Modefotografie bildete bislang den männlichen Blick auf den weiblichen Körper ab. „Female View“ rückt erstmals die zu Unrecht oft vernachlässigte Modefotografie von Fotografinnen in den Fokus. Die Meisten von ihnen haben für einflussreiche Magazine, wie Harpers Bazaar und Vogue gearbeitet.
Paul Gauguin – Why Are You Angry?
Berlin, Alte Nationalgalerie, 25. März bis 10. Juli 2022
Paul Gauguins bekannteste Gemälde entstanden zwischen 1891 und 1901 auf der Südseeinsel Tahiti. Die Ausstellung „Paul Gauguin – Why Are You Angry?“ betrachtet die Werke Gauguins, die auch von westlichen, kolonialen Vorstellungen von Exotik und Erotik geprägt sind. Vor dem Hintergrund postkolonialer Debatten werden seine Werke mit Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Angela Tiatia (Neuseeland/Australien), Yuki Kihara (Samoa/Japan) oder Nashashibi/Skaer (Großbritannien) und den tahitianischen Aktivisten und Künstler Henri Hiro (Französisch-Polynesien) konfrontiert.
Richard Mosse
Bremen, Kunsthalle, 26. März bis 31. Juli 2022
Mit Hilfe von UV- und Infrarottechniken lotet Richard Mosse (*1980) in seinen Fotografien und Filmen die Grenzen zwischen konventioneller Reportagefotografie und zeitgenössischer Konzeptkunst aus. Dabei fokussiert sich der gebürtige Ire auf aktuelle politische und ökologische Krisen wie den Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo, die europäische Flüchtlings- und Migrationspolitik sowie aktuell die Bedrohung der tropischen Regenwälder im Amazonasgebiet.
Brücke und Blauer Reiter
Chemnitz, Kunstsammlungen, 27. März bis 26. Juni 2022
Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Alle gehörten den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: Brücke und Blauer Reiter. Ihre Namen stehen heute für die expressionistischen Avantgarden vor dem Ersten Weltkrieg, für Freiheit und Aufbruch.
Emil Nolde. Meine Art zu malen …
München, Pinakothek der Moderne, 31. März 2022 bis 28. Februar 2023
Wie der Titel der Ausstellung und das Zitat des bekannten Expressionisten Emil Nolde im Hinblick auf seine Maltechnik zu verstehen ist, beleuchtet diese kunsttechnologische Präsentation. Die Wirkung der Malerei Noldes erwächst aus dem variantenreichen Umgang mit Materialien und Techniken. Die Ausstellung gibt einen Einblick in den Werkprozess des norddeutschen Künstlers: vom Aufspannen der Leinwand bis zur Pinselschrift.
Foto: Wikimedia Commons